Corona-Applikation
Eine Applikation (lat. applicare: anfügen ) bezeichnet im Kunsthandwerk (eigentlich) flache Zierstücke, die einem Gegenstand des gleichen oder anderen Materials appliziert, also aufgesetzt werden.
Zu Beginn des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 lag eine seltsame Stille über der Stadt. Alles verlangsamte sich, die Menschen blieben zu Hause, kaum Autos auf den Straßen, alles schien sehr friedlich und aufgeräumt. Solche Tage gibt es im Jahr sonst nur zwei: Der erste Weihnachtsfeiertag und der Neujahrstag. Wegen dieser seltenen Stimmung mag ich diese beiden Tage eigentlich sehr.
Jetzt aber kam noch ein Gefühl von Unsicherheit dazu. Wie geht das jetzt weiter? Wie werden die Menschen sich weiterhin begegnen? Wie wird dieses Corona-Virus auf mein Leben, auf unser Leben Einfluss nehmen?
In meiner Werkstatt durfte und konnte ich weiter arbeiten. Ich konnte Bestellungen herstellen und verschicken. Als mein einziger Mitarbeiter bin ich ja ständig in Quarantäne. Im April konnte ich mit meiner Frau in den Westerwald fahren, um Rohstoffe und Werkzeug abzuholen. Auf dem Rückweg entlang des Rheins erlebten wir die Mystik des Loreley-Felsens in einer beeindruckenden Weise: Ohne Menschen.
Eigentlich ein Glücksfall.
Mit anhaltender Dauer des Lockdowns kamen neue Aspekte der verordneten Zurückhaltung ins Spiel: Einer nach dem anderen wurden die Märkte abgesagt. Im Frühjahr 2020 waren letztlich alle Märkte gestrichen, insgesamt 7. Ein sehr wichtiger Teil meiner Arbeit wurde mir somit untersagt. Für die Reduzierung der Ansteckungsgefahr absolut notwendig, für mich als Solo-Selbständiger eine existenziell bedrohliche Entwicklung.
In dieser Zeit entstand die Idee für die Corona-Appikationen: Eine lange, flache Schale, eigentlich ein Gebrauchsgegenstand. Mit aufgesetzten Elementen aus Ton, mal statisch, mal dynamisch. Die in einem „See“ aus Glas stehen, isoliert von der Umgebung. Und Menschen, aufgesetzt, die in dieser friedlich-aufgeräumten Stimmung LEBEN, die einfach nur DA sind.
Lassen Sie sich in die Szenen hineinziehen.
Preis pro Objekt: 90,– Euro
„Bitte Abstand halten“ (verkauft)
„Ihr Werk hat mich sehr berührt, spiegelt es zumindest für mich und meine Familie die derzeitige Stimmung grossartig wieder; Kunsthandwerk im besten Sinne!“ – Ludwig Harkotte, Vachendorf
„Weitertanzen“
„Das Leben geht weiter“
„Krone der Schöpfung“
„Zweikommafünf Grad“
Wandmosaik
150×140 cm
Preis: 1200,– Euro (mit Aufhängevorrichtung)